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Ulitzkaja: Die russischen Massenmedien haben den Weltrekord im Lügen geknackt

Quelle: RT/InoTV (Russisch) auf Basis eines Artikels der Le Monde (Französisch)
Englische Übersetzung durch Euromaidan PR
11.6.2014

In einem Interview mit der Le Monde sagte die bekannte russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja, dass die russischen Massenmedien das kollektive Bewusstsein der Russen manipulieren und dabei bereits den Weltrekord im Lügen geknackt hätten. Der Schriftstellerin zufolge würden die Fernsehsender Material aus Syrien und Venezuela als Ereignisse in Donezk ausgeben. Die russische Intelligenzija könne nichts tun, da die Meinungsfreiheit in Russland unterdrückt werde.

In einem Interview mit der französischen Zeitung Le Monde erklärte die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja, warum sie in ihrem Buch “Grünes Zelt” zum Thema der sowjetischen Dissidenten zurückkehrt. Ihrer Meinung nach betrachtet die derzeitige russische Regierung diese “als Dämonen.” Die Regierung würde alles für die Wiederherstellung ideologischer Grundsätze tun, diskreditiert dabei aber die Dissidentenbewegung.

Ulitzkaja zufolge wurde der Name des Akademikers Andrej Sacharow bewusst aus der Geschichte des Landes getilgt und Alexandr Solzhenitsin würde von der Regierung nur zur Verfolgung persönlicher Interessen erwähnt. Die Autorin erinnert daran, dass die Dissidenten niemals an die Macht kommen wollten. Nach dem Fall der Sowjetunion zeigte man mit den Fingern auf sie, und machten ihnen den Vorwurf, sie seien für die gescheiterte Demokratisierung des Staates verantwortlich. Ulitzkaja hält dies für das Ergebnis von Propaganda.

In dem Interview kommt die russische Schriftstellerin auch auf das Thema Ukraine zu sprechen. Sie erinnert daran, dass am 15. März in Moskau Zehntausende von Menschen zusammenkamen, um gegen den Krieg in der Ukraine zu protestieren. Auf den Transparenten stand: “Ukraine, vergib uns”. Doch trotz dieses Protestes wurde die Krim annektiert. Ulitzkaja gibt zu, dass die “illegale Besetzung der Halbinsel” die Bevölkerung glücklich gemacht habe. Millionen von Russen hätten diese “Rückkehr” gefeiert. In diesem Sinne sei der Anti-Kriegs-Protest der Intellektuellen gescheitert, meint die Schriftstellerin.

Die russische Regierung weigert sich, sich ernsthaft mit den Forderungen der Intelligenzija zu beschäftigen, die Einmischung ins politische Leben der Ukraine zu stoppen, sagte Ulitzkaja in dem Interview. Während die Mehrheit der Bevölkerung den Beitritt der Krim feiert, und hofft, dass ein ähnliches Schicksal den Osten der Ukraine erwartet, wird eine kleine Gruppe von Oppositionsaktivisten, die die offizielle Linie verurteilen, als “nationale Verräter” verdammt. “Bewerft uns nicht mit Steinen, wir sind wenige, aber wir existieren”, warnt die Autorin.

Ulitzkaja denkt, dass es schwierig ist, zu beurteilen, was im Moment zwischen Russland und der Ukraine passiert. Ihrer Meinung nach würden die russischen Medien die ukrainischen Ereignisse verzerren und hätten “bereits den Weltrekord im Lügen geknackt.” So wurde vor kurzem entdeckt, dass die Aufnahmen eines Kindes und einer Frau, die verwundet in einer Blutlache liegen, und von mehreren TV-Kanälen als Beweis für die Grausamkeit der ukrainischen Soldaten in Donezk hergenommen wurden, tatsächlich aus Syrien und Venezuela stammen. Ihrer Meinung nach wurde dieses Material absichtlich gezeigt, um Hass zwischen Ukrainern und Russen zu sähen.

“Im Moment sind wir Zeugen einer beispiellosen Manipulation des kollektiven Bewusstseins. Die Verantwortung der Journalisten war noch nie so hoch wie heute, besonders derjenigen, die versuchen, Objektivität zu wahren, trotz des Drucks von Seiten der Regierung. Einige Informationsseiten im Internet wurden geschlossen, die Blogger werden kontrolliert, die Freiheit der Rede wird erstickt – wie nie zuvor in den letzten 20 Jahren“, sagte Ulitzkaja in dem Interview.

Ihrer Meinung nach wird für die Stabilisierung der Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine viel Zeit benötigt werden. Die Verantwortung für die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern trägt Russland, meint die Schriftstellerin.

Quelle: russian.rt.com

 

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